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Technik erleben: Ein Tag für die ganze Familie auf der Kläranlage Halle-Nord am 17. Mai

Die Reinigung von Abwasser ist eine komplexe Aufgabe, die oft im Hintergrund bleibt. Doch die Stadtwerketochter Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS) setzt täglich große Anstrengungen daran, das Abwasser aus unserer Saalestadt nachhaltig und umweltgerecht zu reinigen, um es anschließend in die Saale zurückzuführen. Aber bis das Wasser wieder klar und sauber ist, durchläuft es einen spannenden Weg. Daher lädt die HWS am Samstag, 17. Mai 2025, von 10 bis 17 Uhr zu einem faszinierenden Erlebnistag auf die Kläranlage Halle-Nord ein. Große und kleine Besucherinnen und Besucher können an diesem Tag einen exklusiven Blick in die Welt der Abwasserreinigung werfen und entdecken, wie viel mehr hinter einem Klärwerk steckt. Mit kreativen Mitmach-Aktionen, spannenden Experimenten und aufregenden sportlichen Herausforderungen, wie einem Toilettenrennen, wird dieser Tag nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam. Ein kostenloser Busshuttle fährt von der Endstelle Kröllwitz direkt zur Kläranlage. Informationen zum Erlebnistag stehen auch auf der Webseite der HWS.
Erlebnistag für Familien – informativ, kreativ und sportlich
Der Erlebnistag bietet zahlreiche Aktivitäten für Jung und Alt. Bei geführten Touren erhalten die Besucherinnen und Besucher exklusive Einblicke in den Klärprozess und erfahren, wie das Abwasser aus Halle in sauberes Wasser verwandelt wird, das umweltgerecht in die Saale eingeleitet werden kann. Ein interaktives Highlight ist das Abwasserexperiment, bei dem anschaulich gezeigt wird, warum Feuchttücher nicht in die Toilette gehören – eine wichtige Lektion für den Umwelt- und Gewässerschutz. Denn immer wieder landen falsch entsorgte Abfälle, wie Hygieneprodukte, Essensreste, Medikamente oder Chemikalien, in den Toiletten und belasten die Kläranlage und auch die Gewässer.
Wer kreativ werden möchte, kann sich seine eigene Mini-Kläranlage bauen oder Maskottchen Klodette basteln. Für die kleinen Gäste gibt es auf der mobilen Spieleinsel „wikiwiki mamokopuni“ der EVH viel Spaß und Bewegung, während die größeren Gäste beim Toilettenrennen gegeneinander antreten können. Zudem haben die Besucherinnen und Besucher an diesem Tag die Gelegenheit, Teile des HWS-Fuhrparks kennenzulernen. Hoch hinaus geht es bei der Faulturmbesteigung, wer die 104 Stufen erklimmt, kann den Ausblick über die Kläranlage und darüber hinaus genießen.
Wer noch auf der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz ist, kann sich am Stand der Stadtwerke Halle informieren. Unter dem Motto ‚Deine 2 für Halle: wird die „Mein HALLE“-App-Familie der Stadtwerke Halle-Gruppe vorgestellt. Die EVH GmbH informiert zu Energiefragen.
Drei Schritte zur sicheren und umweltbewussten Abwasserentsorgung
Die Kläranlage Halle-Nord ist eine der modernsten biologischen Großkläranlagen ihrer Art. Bis zu 75.000 Kubikmeter Abwasser kann die voll ausgelastete Anlage am Tag reinigen. An einem Tag mit Trockenwetter reinigt sie durchschnittlich 38.000 Kubikmeter Abwasser aus Haushalten und Industrie, pro Jahr sind es ca. 18 Millionen Kubikmeter Abwasser.
Der Klärprozess umfasst drei Stufen, um das Abwasser zu reinigen:
Mechanische Reinigung: Zuerst wird grobes Material wie Papier oder grobe organische Abfälle aus dem Abwasser entfernt. Dies geschieht durch zwei Filterbandrechen. Danach wird das Abwasser über Schneckenpumpen gefördert und in den Sand- und Fettfang geleitet, wo sich schwere Stoffe wie Sand absetzen und Fette aufschwimmen sowie jeweils entfernt werden. Schließlich wird das Wasser in die Vorklärbecken geleitet, in dem feinere Schmutzpartikel absinken und als Primärschlamm abgezogen werden.
Biologische und chemische Reinigung: Hier kommen Mikroorganismen ins Spiel, die das Abwasser weiter reinigen. Diese sind in den sog. Belebungsbecken verteilt und werden in Schwebe gehalten. Durch den Wechsel von unbelüfteten und belüfteten Bereichen werden organische und Stickstoffverbindungen mit Hilfe der Mikroorganismen, dem sogenannten Belebtschlamm, abgebaut. Zusätzlich wird in diesem Bereich auch der Phosphor im Abwasser durch biologische und chemische Prozesse entfernt. Am Ende dieser Stufe fließt das Wasser durch vier große Nachklärbecken, um das Wasser-Belebtschlamm-Gemisch wieder zu trennen. Das Klarwasser wird in die Saale geleitet. Der Belebtschlamm wird wieder in die Biologie zurückgeführt. Der durch die biologischen Prozesse zusätzlich entstandene Schlamm wird als Überschussschlamm der Schlammbehandlung zugeführt.
Schlammbehandlung: Primärschlamm und Überschussschlamm werden in mehreren Schritten verarbeitet. Zuerst wird der Schlamm eingedickt bzw. entwässert, um das Volumen zu verringern. Anschließend wird der Schlamm in den Faultürmen behandelt, in denen er bei 35 - 37°C „faulen“ kann. Dabei entsteht Klärgas (Methan). Der ausgefaulte Schlamm wird nachträglich nochmals eingedickt und entwässert, bevor er entsorgt wird.
Das Klärgas, das bei der Faulung entsteht, wird genutzt, um Energie zu erzeugen. In einem Blockheizkraftwerk (BHKW) wird das Gas verbrannt, um Strom und Wärme zu produzieren, welche für den Betrieb der Kläranlage verwendet werden. Die Anlage besteht aus drei Modulen, die jeweils eine elektrische Leistung von 600 kW und eine thermische Leistung von 618 kW haben. Ein Gasspeicher sorgt dafür, dass das Gas gespeichert werden kann, um eine gleichmäßige Energieversorgung zu gewährleisten.
98 Prozent der Schadstoffe werden aus dem Abwasser entfernt
Durch diese verschiedenen Schritte entfernt die Kläranlage der HWS etwa 98 Prozent aller Schadstoffe aus dem anfallenden Abwasser, bevor es wieder in die Saale abgegeben wird. Zur Sicherstellung der Qualität werden die Prozesse fortlaufend überwacht, sowohl durch permanente Onlinemessungen als auch durch tägliche Analysen im akkreditierten Labor der HWS. Dies garantiert, dass die Einleitung in die Saale entsprechend der wasserrechtlichen Erlaubnis den höchsten Standards für den Umwelt- und Gewässerschutz entspricht.
13.05.2025
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