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Wiederbelebung für einen Fluss
Das neue Belebungsbecken der Kläranlage Nord senkt die Stickstoff- und Phosphorbelastung der Saale deutlich. Gleichzeitig wird die Kapazität der Anlage für die wachsende Stadt angepasst. Folgen Sie uns an den Ort, wo Halle (Saale) klar Schiff macht und seine Verantwortung für die Umwelt wahrnimmt. Denn Flüsse und Meere brauchen unser Engagement wie die buchstäbliche Luft zum Atmen.
43 Millionen Liter Abwasser werden durchschnittlich jeden Tag in der Kläranlage Halle-Nord gereinigt. Und das Aufkommen steigt. Denn Halle wächst wieder. „Wir wollten von Anfang an eine Kläranlage, die jederzeit erweiterungsfähig ist. Deshalb haben wir 1998 die Kläranlage Nord im Baukastenprinzip konzipiert.“
Werner Rausch war damals schon als Projektleiter des Neubaus dabei. Heute ist er Abteilungsleiter des Klärwerks Halle-Nord bei der HWS und auch verantwortlich für den Bau des neuen Belebungsbeckens.Dieses erweitert die biologische Reinigungsstufe, das heißt, Kleinlebewesen wie Bakterien und Einzeller übernehmen die weitere Reinigung des Abwassers. „Damit haben wir zusätzliche Kapazität für einen Einwohnerzuwachs und weitere Ansiedlungen in der Stadt Halle geschaffen“, so Werner Rausch. Zudem klärt die erweiterte Anlage das Abwasser wesentlich besser. Denn auch die gesetzlichen Anforderungen haben sich geändert. So wurde der Grenzwert für Stickstoff von 18 mg auf 13 mg/l für große Kläranlagen gesenkt.
„Mit dem neuen Belebungsbecken schaffen wir bis zu 10 mg/l im Auslauf der Kläranlage! Damit leisten wir unseren Beitrag für weniger Nitrat und Phosphor in der Saale“, freut sich Werner Rausch. Was kann die Kläranlage Halle-Nord? Organische Verbindungen werden zu 95 bis 99 Prozent aus dem Abwasser entfernt. Phosphor wird bis 98 Prozent geklärt und Stickstoff ca. zu 84 Prozent.
„Wir kriegen nicht alles raus“, fasst Werner Rausch zusammen, „zum Glück hat der Fluss aber die Kraft zur Selbstreinigung.“ Denn mit seinen Bakterien arbeitet er wie eine zusätzliche Kläranlage.
Wie sauber ist unser Fluss?
Die Anstrengungen beim Umweltschutz haben dazu beigetragen, die Gewässergüte stetig zu verbessern. Es bleibt jedoch noch viel zu tun. Und die Kosten für die Bürger müssen im Rahmen bleiben, unterstreicht Werner Rausch: „Mit dem
neuen Belebungsbecken leiten wir 20 Prozent weniger Stickstoff in die Saale ein. Und das bei einem konstanten Abwasserpreis seit Jahren.“
Werner Rausch hat das Unternehmen mittlerweile verlassen und seinen Ruhestand angetreten.
20.06.2019
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