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Wenn Schicht ist, ist Schicht!
Kartoffelsalat mit Würstchen. Bratenduft aus der Röhre. Grünkohl und Rotkraut. Leuchtende Kinderaugen. Das alles gehört irgendwie zu Weihnachten. Die Feiertage verbringen wir am liebsten ganz in Familie. Kuschlig warm soll es sein, Strom und Wasser sind selbstverständlich. Natürlich auch feiertags. Wer kümmert sich eigentlich darum?
Bei den Unternehmen der Stadtwerke regeln das zu den bevorstehenden Feiertagen viele Mitarbeiter. Zwei von ihnen sind Dirk Ruhland und Matthias Voigt.
Vor-Ort-Termin in der Leitwarte der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft auf der Kläranlage Nord. Vier Telefone, sechzehn riesige Bildschirme. Die beiden müssen alles im Blick behalten. Vor ihnen blinkt es wie am Weihnachtsbaum. Trinkwasserleitungen laufen in Türkis und Pink über die gedachte Stadtkarte. Auf einem anderen Bildschirm leuchtet eine rote Ampel. Sie zeigt an, dass einer der beiden Faultürme gegenwärtig gewartet wird und deshalb außer Betrieb ist. Abwassermeister Dirk Ruhland kümmert sich telefonisch um Schachtscheine. Die werden schnell gebraucht, um einen gemeldeten Rohrbruch reparieren zu können.
Wassermeister Matthias Voigt prüft inzwischen, ob die Mengen in den Hauptwasserleitungen im grünen Bereich sind. Der eine kann nahtlos auch die Aufgaben des anderen übernehmen. Denn, Wasser und Abwasser bilden hier eine Einheit. Und die beiden Meister sind ein eingespieltes Team. Neben dem Dispatcher- und Havariedienst überwachen sie von der Leitwarte aus die Wasser- und Abwasseranlagen der Stadt. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass das benötigte Wasser beim Verbraucher auch ankommt – und die gleiche Menge Abwasser gereinigt wird. Sprichwörtlich durch ihre Hände fließen pro Tag bis zu 65 Millionen Liter Wasser. Damit könnten 271.000 Badewannen gefüllt werden.
Zu jeder Zeit aufmerksam sein
Und wie ist das an Feiertagen mit dem Wasserverbrauch? Ein normaler Tag verläuft in Kurven, früh und abends wird besonders viel Wasser benötigt. Diese Spitzen gleichen die Männer am Schaltpult über Druck- oder Mengenregelungen aus. An Feiertagen ist das anders. Dirk Ruhland: „Es gibt keine Spitzen. Und weil alle ausschlafen können, müssen wir die Zuläufe so regeln, dass sie uns nicht früh sechs Uhr überschwappen.“ Besondere Aufmerksamkeit ist also jederzeit gefragt.
Wenn Schicht ist, ist Schicht
Apropos Feiertag. Wer entscheidet, wer feiertags arbeitet? Wird im Team geknobelt oder gewürfelt? Das Lachen der Beiden schallt durch die Leitwarte. „Wenn Schicht ist, ist Schicht. Wir arbeiten rund um die Uhr. 365 Tage. Der Rhythmus Früh-Spät-Nacht-Frei rolliert über drei Wochen. Zwölf Mann sind wir insgesamt. Rein rechnerisch sitzt jeder von uns nur alle sieben Jahre Weihnachten daheim unterm Baum.“ Damit haben weder der 51-jährige Ruhland noch der 55-jährige Voigt ein Problem. Sie sind das seit 35 Jahren gewohnt. Ihre Familien auch. Dirk Ruhland macht darum kein Aufheben: „Denken Sie nur an die Feuerwehr, die Krankenhäuser und Altenpflegeheime oder auch an unsere Stadtwerke-Kollegen: die Netzmonteure, die Bus- und Straßenbahnfahrer, die Müllmänner… An vielen Stellen wird gearbeitet. Das ist einfach unser Job. Und wir machen ihn gern.“
Die Feiertagsschicht ist also eine wie jede andere auch? Im Prinzip schon. Von einem geschmückten Bäumchen in der Leitwarte und Weihnachtsliedern aus dem Radio mal abgesehen.
25.12.2017
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