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150 Jahre zentrale Wasserversorgung in Halle (Saale)

Eckdaten der Geschichte der Wasserversorgung

1867
Erstes Pumpwerk in Beesen und erster Hochbehälter am heutigen Lutherplatz

1868
Als erste deutsche Stadt schließt Halle alle 2300 Privathaushalte über ein 43 km langes Rohrnetz an eine zentrale städtische Wasserversorgung an.

1897
Erste Wasseraufbereitungsanlagen in Halle (mit Riesler und Langsamsandfilter)

1910
Bohrbrunnen und Heberleitungen ersetzen das Sickerleitungssystem

1923
Umrüstung des Wasserwerkes von Dampfpumpenbetrieb auf elektrisch betriebene Pumpen, künstliche Grundwasseranreicherung beginnt über die Zuführung von Oberflächenwasser aus der Saale-Aue.

1957
Um die Versorgung der Stadt Halle zu stabilisieren, wird Wasser aus der Elbaue in das Leitungsnetz eingespeist.

1962
Das Wasserwerk Halle-Beesen fällt aus, der Grundwasserspiegel der Saale-Elster-Aue ist zu tief abgesunken. Oberflächenwasser wird daraufhin im großen Stil infiltriert. In den Folgejahren werden die dafür notwendigen Anlagen errichtet.

1967
Fernwasser aus der Rappbodetalsperre unterstützt die Trinkwasserversorgung der Stadt Halle (66 %).

1983
Das Hauptpumpwerk Silberhöhe geht mit einer Trinkwasserspeicherkapazität von 50.000 Kubikmetern in Betrieb.

1984
Fernwasser wird nun auch zusätzlich aus dem Elbaue-Südring eingespeist.

1988
Die Modernisierung des Wasserwerkes Halle-Beesen beginnt.

1993
Nach 125-jähriger Betriebszeit werden die Altanlagen des Wasserwerks stillgelegt und die Neuen in Betrieb genommen.

2002
Bezug des Hauptanteils des Trinkwassers aus dem Ostharz. Halle erhält nun sehr weiches Trinkwasser.

2007
Inreservestellung des Wasserwerks Beesen und vollständige Umstellung auf Fernwasserversorgung

Der Weg des Wassers - heute

Woher stammt das hallesche Trinkwasser?

Weite Teile des sachsen-anhaltinischen Raumes werden heutzutage von der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz mit Wasser aus dem Reservoir der Rappbodetalsperre versorgt, so auch Halle. Eingebettet in die ursprüngliche Waldlandschaft des Harzes erstreckt sich ein weites Netz aus Talsperre, Vorsperren und Zuläufen. Die Talsperre fasst 109.000.000 m³, davon werden täglich durchschnittlich 125.000 m³ Rohwasser entnommen. Zur Verdeutlichung: Eine Person verbraucht im Jahr durchschnittlich 30 m³.

Wie kommt das Wasser ins Wasserwerk?

Das Wasser der Rappbodetalsperre fließt über einen speziellen Entnahmeturm und einen drei Kilometer langen Stollen direkt ins Wasserwerk Wienrode. Verschiedene Entnahmehorizonte erlauben es, die Wasserschicht mit der besten Qualität auszuwählen, so dass die Aufbereitung naturnah mit dem geringsten Einsatz von Zusatzstoffen erfolgen kann. Das Oberflächenwasser wird anschließend im Wasserwerk aufbereitet: Mikroverunreinigungen wie Algen werden durch eine einstufige Filtration entfernt. Dem Rohwasser wird Aluminiumsulfat zugegeben, durch das unerwünschte Kleinstbestandteile ausgeflockt werden. Anschließend wird das Wasser durch eine rund zwei Meter starke Sandschicht geleitet und auf natürliche Art und Weise gefiltert.

Auf dem Weg nach Halle

Über eine Strecke von 151 km fließt das Trinkwasser vom Wasserwerk Wienrode bis zum Hochbehälter Hammelberg im Norden von Halle. Dieser hat ein Fassungsvermögen von 40.000 m³. Danach fließt es in das 781 km lange Rohrleitungsnetz von Halle. Dabei erzeugt das natürliche Gefälle der Ostharzleitung den notwendigen Wasserdruck. Zwei parallele Rohrleitungen mit einem Durchmesser von bis zu 1,20 m gewährleisten dabei bis zur Abgabestelle Bernburg eine hohe Versorgungssicherheit.

Beste Qualität aus dem Wasserhahn

Trinkwasser ist unser wichtigstes und eines der am besten überwachten Lebensmittel. Dementsprechend stehen für die HWS eine reibungslose Versorgung und eine einwandfreie Qualität an oberster Stelle. Im gesamten Stadtgebiet verteilt befinden sich 50 Entnahmestellen, an denen täglich repräsentativ Proben genommen und im Zentrallabor analysiert werden. Die HWS als Versorgungsunternehmen ist dazu verpflichtet, Wasser zur Verfügung zu stellen, das den strengen Grenzwerten der Trinkwasserverordnung entspricht.