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News der HWS

Allein unter Männern? Nein.

von Iris Rudolph und Inka Krill

Das Bild zeigt zwei Frauen in weißen Anzügen, neben einem geöffneten Kanaldeckel.
Annette Ueberschär (re.) und Christiane Schlender (li.) lieben Abwasserkanäle. (Foto: Stadtwerke Halle GmbH)

Frauen sind begehrt in technischen Disziplinen. Und deshalb allein unter Männern? Nein, im Gegenteil. Annette Ueberschär, Christiane Schlender und ihre Chefin Romy Kloß sind nur drei der begnadeten Ingenieurinnen der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft (HWS), die unser Wasser- und Abwassernetz managen.

In der SWH-Gruppe legen nicht wenige Frauen hervorragende Karrieren in Berufen hin, die früher eher von Männern ausgeübt wurden. Doch die Zeiten ändern sich. So wird die sehr technische Energieversorgung Halle Netz GmbH von einer Frau geleitet, ebenso die Cives Dienste GmbH, die Bäder Halle GmbH und das Maya mare, um nur einige weibliche Führungspositionen zu nennen.

Top Frauenkarrieren bei der SWH

Nicht umsonst würdigt Focus Money die Top Karrierechancen für Frauen bei der SWH. Die Studie im Auftrag von DEUTSCHLAND TEST, wertete die Qualität der Unternehmen als Arbeitgeber für Frauen aus zu Themen wie Arbeitsklima, Unternehmenskultur und Gleichberechtigung. „Gerechte Bezahlung, gerechte Stellenbesetzung und geschlechtergerechte Sprache sind für uns mittlerweile selbstverständlich als moderne, professionelle Arbeitgeberin“, so René Walther, Arbeitsdirektor der Stadtwerke Halle.

Doch zurück zum 846 Kilometer lange Abwasserkanalnetz. So spannend, das unsichtbare Netz aus Leitungen und Kanälen unter Halles Straßen. Gemeinsam mit Annette Ueberschär, Abteilungsleiterin Investitionen der HWS sind wir hinabgestiegen. So etwas bekommt man nicht alle Tage zu Gesicht: Ewig lange, gemauerte Tunnel, mal breiter, mal schmaler, die ausgeleuchtet mit einer Lichterkette fast gemütlich anmuten.

Auf diesem Bild sind die beiden Frauen in einem gemauerten Abwasserkanal, in dem etwas Wasser steht, abgebildet.
Einblick in das riesige Kanalnetz unterhalb von Halle. (Foto: Stadtwerke Halle GmbH)

Das Netz aus Schmutz-, Regen- und Mischwasserkanälen bringt unser Abwasser zur Kläranlage Nord, wo es schließlich gereinigt und aufbereitet wird. Mithilfe mechanischer Verfahren, wie einer Rechenanlage, einem Sandfang und einem Vorklärbeckenwird es dort gereinigt. In weiteren Behandlungsstufen werden durch Mikroorganismen biologisch abbaubare Substanzen reduziert und Sticksoff abgebaut sowie durch die Zugabe von Chemikalien der Phosphatanteil entfernt. Im Nachklärbecken trennt die Anlage dann noch Belebtschlamm vom Klarwasser und führt den Belebtschlamm teilweise wieder dem Kreislauf zu. Das saubere Wasser fließt anschließend in die Saale. Über die Schlammbehandlung mithilfe von Eindicken, Faulen mit Gasgewinnung, Nacheindicken und Entwässern besteht zudem eine Möglichkeit, den Klärschlamm thermisch zu verwerten.

„Ich liebe meinen Job.“

Das Bild zeigt zwei Männer in weißen Anzügen, die mit Hilfe von Geräten die Mauer des Kanals untersucht.
Die Firma Mitkanal untersucht die Wände des Abwasserkanals. (Foto: Stadtwerke Halle GmbH)

Damit die Abwasserentsorgung und -reinigung auch zukünftig zuverlässig erfolgen kann, investiert die HWS viel Geld und Arbeit in die Sanierung des Kanalnetzes. Die kleineren Kanäle werden von Robotern untersucht und repariert. Die größeren Kanäle, wie der auf dem Foto sind über hundert Jahre alt und auch hier haben sich mit der Zeit Mängel entwickelt: So müssen die Fugen zwischen den Steinen aufgefüllt, Risse im Mauerwerk geschlossen und defekte Hausanschlüsse wiederhergestellt werden. „Ich liebe meinen Job und freue mich jedes Mal, wenn ich die frisch sanierten Wände eines Abwasserkanals sehe“, sagt Christiane Schlender. Diese Arbeiten geschehen für uns unsichtbar, weil sie ohne Baugruben unterirdisch erfolgen. Auf diese Weise kann die Lebensdauer der Kanäle verlängert werden.

Helft mit: „Auf das Klo gehört nur der Po!“

Wir können jedoch auch dazu beitragen, dass das so bleibt, und zwar durch unsere Mülltrennung. Um die Abwasseraufbereitung nicht unnötig zu erschweren oder HWS-Mitarbeitende zu gefährden, ist es wichtig, folgende Gegenstände nicht in der Toilette zu entsorgen: Essensreste, Hygieneartikel, Präservative, Katzenstreu, Vogelsand, Rasierklingen oder Spritzen, Chemikalien, Farben, Öle und Lacke.

07.12.2020