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News der HWS

Täglich einen Halbmarathon - Unterwegs mit den Männern vom Sperrmüll

Zwei Männer in Orange in der Fahrerkabine eines Müllautos. Beide Mitarbeiter der HWS schauen gespannt auf die Straße.
Fahrer Edgar Winterscheid ist einer von sechs Männern, die sich bei der HWS um das Einsammeln des Sperrmülls kümmern.

Edgar Winterscheid und Axel Mennigke steigen auf den „SMB 1“. Das Sperrmüllfahrzeug mit Presse fährt mit seiner zweiköpfigen Mannschaft in einer Schicht bis zu 40 Adressen in Halle an. Ihr Auftrag ist klar: Sperrmüll einsammeln.

Zwei HWS-Mitarbeiter sammeln den Sperrmüll ein und schmeißen ihn unter hohem Kraftaufwand in das Müllauto.
Jedes teil wird vom Sperrmüll-Team per Hand in die Presse befördert...
Mit viel Schwung wird ein HWS-Mitarbeiter einen alten Stuhl in das Müllfahrzeug.
...und das ist oftmals Schwerstarbeit.

Ein kurzer Blick auf die Tourenliste und schon werfen sich die beiden HWS-Fahrer sprichwörtlich die Bälle zu. Straßennamen fliegen hin und her. Das Auto ist noch nicht gestartet, da sind sie sich einig über die Wege, die sie heute fahren werden. Sie wollen so direkt wie möglich an die Sammelstellen kommen. Kein leichtes Unterfangen, denn die sind in der ganzen Stadt verteilt. Edgar Winterscheid fährt seit 30 Jahren für die HWS, Axel Mennigke seit 24. Ein Navigationsgerät brauchen sie schon lange nicht mehr. Beide kennen die Stadt wie ihre Westentasche.

Ein gutes Auge & immer die Ruhe bewahren

Los geht es in Richtung Südstraße. Eine neue Baustelle auf der Merseburger Straße lässt die beiden kurz umdenken. Sperrungen und Stau nehmen sie dabei völlig gelassen. „Wenn Plan A nicht gelingt, dann eben Plan B oder C. Wir kommen immer an“, sagt Axel Mennigke. Er lässt das Beifahrerfenster herunter und manövriert seinen Kollegen an einer schwierigen Stelle vorbei. Die Straßen der südlichen Innenstadt sind nicht nur eng, sondern oftmals auch zugeparkt. Edgar Winterscheid bewältigt das alles mit traumwandlerischer Sicherheit. „Ein gutes Auge und immer die Ruhe bewahren“, lautet sein Fahrer-Rezept.

HWS-Mitarbeiter Marcel Höber hebt einen blauen Sack an uns beäugt ihn kritisch.
HWS-Mitarbeiter Marcel Höber beäugt kritisch den blauen Sack.

Was zum Sperrmüll gehört, steht auf der Abrufkarte

Schreiberstraße, Schönitzstraße, Lutherstraße, Kitzener Weg. Halten, aussteigen, laden, pressen. Auf dem Tourenschein sind Adresse, Kunde und die Art des abzuholenden Sperrmülls notiert. Haben die beiden Sofa & Co. verladen, wird das mit einem „o.k.“ vermerkt. Nächster Halt Max-Heder-Straße. Hier stemmen die Männer eine komplette Küche in die Presse. Den Kühlschrank lassen sie stehen. „Das ist ‚weiße Ware‘. Die holen unsere Kollegen“, so Edgar Winterscheid. Auch bei einer der nächsten Adressen bleibt etwas zurück. „Laminat nehmen wir nicht mit. Beschichtetes Holz ist Baustellenabfall. Eigentlich müsste der Kunde das wissen. Auf der Abrufkarte steht, was zum Sperrmüll gehört und was nicht.“ 

Salzburger Straße, Straße der Befreiung, Greifswalder Weg. Halten, aussteigen, laden, pressen. Was sie an diesem Job mögen? „Die Abwechslung. Der Kopf ist immer in Bewegung. Der Körper sowieso. Und das immer an der frischen Luft“, sagen die beiden Männer unisono. Bei einer solchen Sperrmüll-Schicht kommen sie schon mal auf gelaufene 20 Kilometer. Das ist fast ein Halbmarathon. „Ein Sportprogramm außerhalb der Arbeit brauchen wir nicht.“ An der letzten Sammelstelle wartet ein Strandkorb. Auch der verschwindet schnell im Fahrzeug. Das fasst je nach gepresstem Inhalt bis zu zehn Tonnen. Ist es voll, geht es für das Team von SMB 1 zur Deponie nach Lochau. Dort wird die Fracht entladen und der weiteren Verwertung zugeführt.

Was gehört zum Sperrmüll?
  • Möbel
  • Truhen
  • Bettgestelle
  • Matratzen
  • Lattenroste
  • Regale
  • Leitern
  • Teppiche und Teppichböden
  • Fahrräder
  • Dreiräder und Roller
  • Kinderwagen
  • Koffer (ohne Inhalt)
  • Bügelbretter und
  • Gardinenstangen
Was gehört nicht zum Sperrmüll?
  • Autowracks
  • Kfz-Zubehörteile (Autoreifen, Autobatterien und Kotflügel)
  • Motorräder
  • Abfälle von Bau- und Umbauarbeiten (Türen, nFenster, Rohre, Sanitäreinrichtungen und Heizungsanlagen)
  • Öltanks und Ölbehälter
  • Elektro- und Elektronikgeräte,
  • Verpackungsmaterialien
  • Gartenabfälle
  • Schadstoffe
  • Altkleider
  • Federbetten
  • Decken
  • Geschirr
  • Leuchten
  • sowie in Säcken, Kartons oder anderen Behältnissen verpackte Kleinteile oder Restmüll
  • außerdem Gegenstände, die größer als 2,20 m x 1,50 m x 0,75 m oder schwerer als 70 kg sind
So entsorgen Sie Ihren Sperrmüll richtig
  • Sperrmüll-Abrufkarte:

    Sie tragen auf der Karte (z. B. online oder im Umweltkalender) alle Teile ein, die innerhalb von fünf Wochen abgeholt werden sollen, und senden sie uns zu. Den Termin erfahren Sie mindestens drei Tage vorher. Am Abholtag stellen Sie den Sperrmüll bis 7.00 Uhr bereit.

  • Individuelle Abholung:

    Für einen individuellen Termin füllen Sie das rot eingerahmte Kästchen auf der Sperrmüll-Abrufkarte aus. Geben Sie Telefon- oder Faxnummer an. Überweisen Sie Ihre Zahlung bis spätestens drei Tage vor dem Wunschtermin.

  • Entsorgung auf dem Wertstoffmarkt:

    Sie haben außerdem die Möglichkeit, Ihren Sperrmüll bis 1 m³ kostenlos an unseren Wertstoffmärkten abzugeben.

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23.04.2018